Valentinstag 14. Februar 2024
Traditionell wird zum Heiligen Valentin am 14. Februar die Liebe gefeiert. Erzählungen nach galt Valentin, dem man besonderes Charisma zusprach, schon früh als Patron der Verliebten. Speziell Paare, deren gemeinsamer Weg das eine oder andere Hindernis beinhaltete, wandten sich seit jeher an den Heiligen Valentin.
Die Auseinandersetzung mit der Liebe, einem für uns alle zentralen Thema, schmückt auch die Inhalte sämtlicher literarischer Gattungen. So findet sich eine Fülle von Zitaten in den Werken zahlreicher Schriftsteller und anderer Künstler. Eines der für mich einprägsamsten stammt aus dem Roman Les Misérables des französischen Literaten Victor Hugo: „Einen anderen Menschen zu lieben, bedeutet, das Antlitz Gottes zu sehen.“ Diesen Worten wohnt ein gewaltiger Anspruch inne, aber auch eine Chance, wie ich finde: Die Chance, mein Gegenüber wieder neu wahrzunehmen in seiner Einzigartigkeit und Liebenswürdigkeit und sich in Erinnerung zu rufen, dass uns Gott auch in dem Menschen begegnet, der mir tagtäglich gegenüber ist, der den Weg mit mir geht. Dieses liebevolle Erkennen meines Gegenübers mag in Momenten der Herausforderung einiges abverlangen, doch gerade in diesen Augenblicken könnte es eine besonders kraftvolle Wirkung und Tragweite entfalten.
Heuer fällt der Valentinstag auf den Aschermittwoch, den Auftakt der Fastenzeit, die einlädt in eine neue Erfahrung der Begegnung mit meinem Inneren und meiner Umgebung einzutauchen und die Sehnsucht nach Gott größer werden zu lassen, um seiner Liebe wieder neu begegnen zu können. Nützen wir die 40 Tage, um mit mehr Liebe hinzusehen insbesondere auf das, was uns oft an uns selbst oder auch an unserem Nächsten schwerfällt. So kann der Valentinstag ebenso wie der Aschermittwoch ein Ausgangspunkt sein und ein Neuanfang im Großen wie im Kleinen.
In diesem Sinne dürfen wir einander den besonderen Segen des Heiligen Valentin wünschen und seine Fürsprache für unsere Beziehungen, Freundschaften und auch für die Suche nach dem einen Menschen erbitten – im Wissen, dass jeder einzelne von uns, ohne Ausnahme, geliebt ist – unabhängig vom Beziehungsstand.
Johanna Walcher