Raum für Innovation
Was hat die Kirche mit der Grazer Oper zu tun? Sicher die Tatsache, dass viele kirchlich Engagierte diese „Kathedrale der Musik“ regelmäßig besuchen. Doch auch umgekehrt gibt es Interesse, wie sich kürzlich beim BeGEHgnungstag der Stadtkirche – einem Besuch beim neuen Intendanten – zeigte, der zu Beginn seiner Amtszeit Kontakt zur Stadtkirche aufnahm. Auch Gemeinsamkeiten wurden deutlich: Kirche wie Oper versuchen näher an den Menschen zu sein. Es gilt, über das treue Stammpublikum hinaus unterschiedliche Milieus anzusprechen, große Häuser, die auf eine lange Tradition zurückblicken, zu füllen und Menschen für Kirche wie Kunst zu begeistern.
Insgesamt widmet sich die Katholische Stadtkirche Graz sechs Themenschwerpunkten. Allen gemeinsam ist, dass sie mit Menschen und Einrichtungen auf dem Weg sind, die weniger in Pfarren beheimatet, sondern themenbezogen an Kirche interessiert sind, erklärt Walter Schreiber, Pastoraler Regionalreferent für die Stadtkirche. Das Kircheneck in der Herrengasse gehört als selbstständig arbeitende Citypastoral-Einrichtung auch zur Stadtkirche.
Diese Schwerpunkte gibt es (alphabetisch):
- Caritas (Bernhard Pletz): Ein Thema dieses Schwerpunktes ist Trauerbegleitung. Kooperationen mit der Krankenhausseelsorge, Hospiz- und Sozialeinrichtungen und Bestattungsunternehmen werden gesucht.
- Interreligiöser Dialog (Johanna Walcher, Wolfgang Schwarz): Als Mehrheitskirche nimmt die Katholische Kirche im interreligiösen Bereich eine Sonderrolle ein, die Veranwortung birgt. Der Schwerpunkt lebt stark vom Begriff Teilhabe. Es soll Teilhabe gelebt und ermöglicht werden.
- Kultur (Gertraud Schaller-Pressler, Alois Kölbl): Großes Anliegen ist, den unverzichtbaren kulturellen Beitrag der Kirchen sichtbar zu machen. Wichtig: Vernetzung, innovative Projekte (z. B. „Ankerplatz für die Seele“), Partizipation und Kooperationen.
- Kircheneck (Robert Hautz): Das Kircheneck ist ein Treffpunkt zum Reden über Lebens-, Sinn- oder Glaubensfragen. Wir informieren über das kirchliche Leben in Graz u. v. a. Durch Initiativen wie das Segenstor oder Aschenkreuz-to-go wird Begegnung mit Menschen auf der Straße möglich.
- Liturgie (Johanna Walcher): Hier verorten sich stadtweite Veranstaltungen, wie Fronleichnam oder das Friedensgebet mit dem Friedenslicht. Weiters Angebote für Menschen, die sich im konventionellen kirchlichen Leben nicht beheimatet fühlen und sich dennoch nach Segen sehnen
- Schöpfungsverantwortung (Daniela Felber, Wolfgang Dolzer, SJ.): Neben dem Fokus auf den eigenen Beitrag zur Nachhaltigkeit, innovativen Projekten (u.a. Stadt.Ernte.Dank.Krone der Vielfalt) werden gesamtgesellschaftliche Projekte mitgetragen – im Sinn christlicher Schöpfungsverantwortung.
- Spiritualität (Robert Hautz, Elfriede Demml): Gesammelte oder selbst entwickelte Angebote mit und für spirituell suchende Menschen: z. B. monatliche Thomas-Gespräche über unbequeme Bibelstellen, der jährliche Dankebaum oder die Rote Krippe im Brunnenhof samt Beteiligungsmöglichkeit.
Die Stadtkirche soll zeigen, „dass unser christlicher Glaube das Leben der Menschen in Graz bereichern und erfüllen kann“, erklärt Ewald Pristavec, seit September Leiter der Stadtkirche Graz. „Wir wollen die Botschaft des Evangeliums in allen Bereichen des Lebens sichtbar machen.“
Kontakt: stadtkirchegraz@graz-seckau.at
Fotos vom BeGEHgnungstag des ehren- und hauptamtlichen Teams
der Katholischen Stadtkirche Graz sind HIER