Bautätigkeiten beim Dobler Pfarrhof 1980–1985
Bericht zum Abschluss der 1. Bauphase im damaligen Pfarrblatt |
Dobler Pfarrhof – Abschluss der ersten BauetappeNach relativ kurzer Bauzeit konnte am 6. Dezember 1981 der umgebaute Dobler Pfarrhof seiner neuen Bestimmung als Begegnungsstätte für die Dobler Pfarre übergeben werden. Ein kleiner Saal, ein Klubraum, neue Toilettenanlagen, eine Küche, eine Pfarrkanzlei und zwei Jugendräume im Keller stehen nun zur Verfügung und sollen von der Bevölkerung angenommen werden. Es hatte mit dem mutigen Beschluss des Pfarrgemeinderates im Jahre 1979 begonnen, eine Studie zur Sanierung des gesamten Kirchenbereiches durchführen zu lassen. Diese beinhaltete auch die Standortfrage der Aufbahrungshalle. Nun kann die schrittweise Verwirklichung dieser Ideen mit Befriedigung festgestellt werden: Kirche, Aufbahrungshalle, Vorplatz und auch die erste Bauetappe des Pfarrhofes sind abgeschlossen und damit ein wertvoller Beitrag zur Ortsbildgestaltung geleistet. Der Bauausschuss, der die harte, aber verdienstvolle Arbeit gemeinsam mit dem vom Ordinariat beauftragten Architektenbüro Dipl.-Ing. Angerbauer/Dipl.-Ing. Stummer durchgezogen hatte, sieht als größten Wunsch für das Erzherzog-Johann-Jahr die Fertigstellung der Außenfassade und des ersten Stockwerkes, um auch eine Wohnung für einen eventuellen Pfarrhelfer bereit zu haben, vor. Der Versuch des Bischöflichen Ordinariates, einen nicht bewohnten Pfarrhof, deren es in der Steiermark schon sehr viele gibt, durch ein Architektenbüro und den örtlichen Pfarrgemeinderat bzw. Bauausschuss planen und beaufsichtigen zu lassen, ist ein in der Steiermark erstmaliger Modellfall. Da auch die Kosten im vorgesehenen Rahmen bleiben, ist dieser Versuch als Vorbild für die Harmonisierung zwischen örtlichen und zentralen Wünschen zu bezeichnen. Der Einsatz des holländischen Bauordens war bei diesem Umbau ein besonderes Erlebnis für die Pfarrbevölkerung. Es kann durchaus sein, dass der Dobler Pfarrhof erst durch das Miterleben des selbstlosen Einsatzes der Bauordensgesellen zur Angelegenheit der Bevölkerung wurde. Hieß es nicht vorher, der Pfarrhof sei Sache des Ordinariats? So wirkten die Zusammenarbeit und die gastfreundliche Aufnahme des Bauordens in vielen Familien gemeinschaftsfördernd für die ganze Pfarre. Der österreichische Bauorden überreicht aus diesem Anlass am 6. Dezember an Frau Theresia Leitl und Herrn Mitteregger als Dank und Anerkennung die St.-Martins-Medaille. FINANZIERUNG: Das Ordinariat hat 1 Million Schilling zum Umbau zur Verfügung gestellt und zusätzlich die Planungskosten übernommen. Weiters hat die Gemeinde Dobl 100.000 Schilling als Beitrag zu den Toiletten in Aussicht gestellt. Ein Rest von 100.000 Schilling aus der Weingartenstiftung steht ebenso zur Verfügung. LEISTUNG: Neue Fenster in altem Stil, Heizung für feste Brennstoffe und Öl, Toilettenanlagen, Kläranlage, Elektroinstallation, Ausbau des Jugendkellers, Ausmalen, Türenstreichen, neue Fußböden mit Ausnahme der alten Fliesen, neuer Eingang – dadurch Gewinn eines Raumes. Nach Abschluss der Arbeiten werden sich die Bauleute zurückziehen und offen bleibt die Frage, welcher Geist dieses Haus nun füllen wird. Diese Frage kann nur von Ihnen, lieber Leser, lieber Mit-Christ, beantwortet und gelebt werden. Ziagl & Senda, Dezember 1981, S. 8 |
Statusbericht zur ersten Bauetappe im Herbst 1981 im damaligen Pfarrblatt |
Erste Ausbaustufe bis November. Wie gemeldet, wird im Pfarrhof Dobl ein Gemeindezentrum eingerichtet. Das Ordinariat beauftragte die Architekten Angerbauer — Stummer mit der Planung, Ausschreibung und Bauüberwachung, da zu wenig eigene Kräfte vorhanden waren. In Zusammenarbeit mit dem Pfarrgemeinderat und dessen Bauausschuss entstand ein Konzept, das vom Bauamt genehmigt wurde. Eine Million Schilling zuzüglich der Weingartenstiftung von 112.000 S stehen für 1981 zur Verfügung. Mit diesem Geld werden folgende Leistungen erbracht: Zentralheizung, neue Fenster, neue Elektroinstallation, Baumeisterarbeiten, neue Fußböden, Malerarbeiten, WC-Anlagen usw. Wertvolle Arbeit leistete auch heuer wieder der holländische Bauorden. Wenn alle Arbeiten planmäßig abgeschlossen werden, so stehen ab November zwei Jugendräume im Keller, ein Saal für ca. 70 Personen, ein Besprechungsraum, eine Küche sowie die neue Pfarrkanzlei für die Pfarrarbeit zur Verfügung. Die Gestaltung des oberen Stockwerkes und die Renovierung der Außenfassade müssen auf einen späteren Zeitraum verschoben werden. Ziagl & Senda, September 1981, S. 6 |
Bericht aus dem Pfarrgemeinderat im April 1980 im damaligen Pfarrblatt |
In einer Sitzung vom 14. März hatte der Dobler Pfarrgemeinderat wieder zahlreiche Fragen des Pfarrlebens zu klären. So wurde beschlossen, der Renovierung des Pfarrhofes durch eine Vorsprache bei Generalvikar Dr. Städtler einen weiteren Impuls zu geben. Dr. Städtler hatte ja bei seinem Besuch am 20. September 1979 schon für das Jahr 1980 den Beginn der substanzerhaltenden Umbauarbeiten zugesagt. In weiterer Folge wurde beschlossen, die Gestaltung des Kirchenvorplatzes in Abstimmung mit den Baumaßnahmen der Aufbahrungshalle in diesem Jahr durchzuführen. An dieser Stelle sei auf den Beschluss des Pfarrgemeinderates vom Jänner hingewiesen, der dem Standort der Aufbahrungshalle gegenüber der Wieskapelle, den Wünschen der Gemeinde entsprechend, zugestimmt hat. Bei der Durchführung der Erd- und Pflanzarbeiten ist die Mithilfe der Bevölkerung durch freiwillige Arbeitsleistung erbeten. Die offenen Fragen der Friedhofsordnung, vor allem die weitere Verwendung alter, nicht mehr bezahlter und gepflegter Gräber, wurden behandelt. Die Caritas-Haussammlungslisten wurden an die Pfarrgemeinderäte ausgegeben und besonders darauf hingewiesen, dass dadurch auch ein Beitrag für die Arbeit des Sozialarbeitskreises (Weihnachtsaktion, Krankensonntag) erreicht werden soll. Auch die lebhaften Reaktionen zum letzten „Ziagl und Senda“ wurden diskutiert und als positiv empfunden. Der Pfarrgemeinderat stellte sich hinter die Bemühungen der Redaktion um eine lebendige und ortsbezogene Gestaltung der Pfarrzeitung. Ziagl & Senda, April 1980, S. 6 |
Bericht zur Pfarrhoferöffnung im Pfarrblatt März 1982 |
Pfarrhoferöffnung in DoblAm 6. Dezember 1981 wurden nach einem von der Jugend gestalteten rhythmischen Gottesdienst die Pastoralräume im renovierten Pfarrhof von Pfarrer Johann Pilch unter zahlreicher Anteilnahme der Bevölkerung eingeweiht. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates konnte zu diesem festlichen Anlass auch den Landesjugendreferenten Dr. Rajakovics, Dechant Großschädl, Bürgermeister Kurz sowie den Architekten, Dipl.-Ing. Angerbauer, begrüßen. Für besondere Verdienste beim Bauordenseinsatz wurden Frau Leitl und Herr Mitteregger mit der St.-Martins-Medaille ausgezeichnet. Ziagl & Senda, März 1982, S. 6 |
Über die zweite Bauetappe |
1984/85 Pfarrhofrenovierung 2. Bauetappe In der zweiten Ausbauphase wurde die Ausstattung aller Räume des 1. Stockes mit Heizung und Strom genehmigt. In kürzester Zeit haben die beiden heimischen Firmen Leitl und Platzer die Bau- und Tischlerarbeiten durchgeführt, das „Premstättner“ Ziegeldach konnte gedeckt werden und der Pfarrhof an das Ortswassernetz angeschlossen werden. Im ersten Stock wurde eine Wohnung für den Pfarrhelfer und ein Gästezimmer geschaffen. Im Frühjahr 1985 wurde mit der Außenrenovierung des Pfarrhofes eine lange Bauphase erfolgreich abgeschlossen. Pfarrhoferöffnungsfest am 2. Juni 1985 – „Tag der offenen Tür“Ein Dankfest der gesamten Bevölkerung, dass dieses gemeinsame Werk so schön gelungen ist. Es wurde das Haus aller – dies zeigte sich auch im Festprogramm, an deren Gestaltung alle schöpferischen Menschen des Ortes mitwirkten. „Der Pfarrhof lebt!“ Im Pfarrsaal gab es eine Gemeinschaftsausstellung aller Hobbykünstler unter dem Motto: „DOBL KREATIV“, daneben eine Fotoausstellung „Unsere Pfarre – unser Dorf“, eine Brotausstellung unter dem Motto „BROT IST LEBEN“, eine Trachtenausstellung im 1. Stock, gestaltet von den Winternähkursen, die auch im Pfarrhof stattfinden. Eine „INSTRUMENTE-Ausstellung“ der neuen Volksmusikschule S. Strunz, die im alten „Bischofzimmer“ Heimat gefunden hat. Auf einem „Flohmarkt“ konnte man Kostbarkeiten vom Pfarrhofdachboden erwerben. Die Landjugend und die JS gestalteten Ausstellungen, die Einblick in ihre Arbeit gaben. Nach dem Festgottesdienst, der vom Gesangverein mitgestaltet wurde, gab es ein Festprogramm mit Musik, Tanz, Gesang und Theater unter dem Motto: „Baut der Herr nicht dieses Haus, mühen sich umsonst, die daran bauen.“ Christine Heckel, Dobler Pfarrchronik |