Vielstimmiges Lob Gottes
„Alles, was atmet, lobe den Herrn!“ (Psalm 150,6)
Alle kirchlichen Feiern leben von Musik und Gesang, an Sonn- und Feiertagen, bei festlichen und traurigen Anlässen unseres Lebens, in schönen und schweren Stunden.
Ob eine Gebetsstunde, ein Wachtgebet, ein Familiengottesdienst, ob Erstkommunion oder Firmung, ob ein Wochentagsgottesdienst oder große kirchliche Feste – Musik und Gesang berühren die Herzen der Menschen. Sie trösten und richten auf, stiften Gemeinschaft, erheben unsere Herzen zu Gott.
Viele Bibelstellen im Alten wie im Neuen Testament berichten uns, wie Menschen ihre Beziehung zu Gott pflegen, indem sie „Freude und Trauer, Sorgen und Ängste“ vor Gott bringen.
Der heilige Augustinus sagt einmal: „Wer singt, betet doppelt!“ Ich sage: „Wer singt, betet und tanzt, betet dreifach!“ Denn mit unserem ganzen Körper – mit Leib und Seele – dürfen wir unser Leben vor Gott zur Sprache bringen.
Mit diesen Zeilen möchten wir einmal allen von ganzem Herzen Danke sagen, die das ganze Jahr hindurch bereit sind, alle Feiern musikalisch oder gesanglich mitzugestalten:
- Den Taufsängerinnen und -sängern
- Den Musikerinnen und Musikern, die manchmal viel proben, wenn es gilt, Erstkommunion oder Firmungen zu gestalten.
- Den Organistinnen und Organisten
- Den Kantorinnen und Kantoren, die auch die Lieder aussuchen für die kirchlichen Feiern.
- Dem Kirchenchor
- Dem Dobler Chor
- Der Trachtenkapelle
- Den Bläserinnen und Bläsern bei den Palmsegnungen, Speisensegnungen, Gräbersegnungen …
- Den Kindern, die am Pfarrseniorensonntag spielen oder tanzen.
- Den Erstkommunionkindern für das Mitgestalten im Seniorenheim.
Wenn jemand Lust und Liebe hat, sein Talent einzubringen, ob mit Gesang oder Musik, möge sich jederzeit bei mir melden. Jede und jeder ist herzlich willkommen!
So freuen wir uns, dass wir eine große Anzahl von Gruppen und Personen haben, die oft unentgeltlich und mit Freude und Begeisterung zum Lobe Gottes ihre Fähigkeiten einsetzen.
Sr. Maria Leopold
Statements einiger unserer Kirchenmusiker:innen
Maria Kainz, Sängerin im Kirchenchor
Warum singe ich in der Kirche?
Das Singen in der Kirche begleitet mich schon seit meiner Kindheit mit der Sonntagsmesse, zu der wir mit unserem Vater gegangen sind. Die Lieder, die gesungen wurden, haben mich stets sehr berührt und das ist immer noch so.
PS: Da wir einen sehr weiten Weg zur Kirche hatten, bekamen wir manchmal ein Eis zur Belohnung und da war der Kirchgang noch schöner. Für mich eine kostbare Kindheitserinnerung.
Was gibt mir das?
Singen in der Kirche ist für mich großes Beten, und ich fühle mich dabei noch näher mit Gott verbunden. In der Gemeinschaft zu singen ist für mich ganz etwas Besonderes.
Ursula und Willibald Leitl, Kantoren
Warum singen wir in der Kirche?
Von klein auf haben wir schon mit unserer Mutti gesungen. Die Freude daran war groß und es war auch ein Zeitvertreib während der langen Autofahrten zu den Großeltern ins Burgenland. Zu dritt sangen wir des Öfteren dann auch gemeinsam dort bei Familienfeiern; in späterer Zeit sogar dreistimmig und gewannen im Halten der Stimme immer mehr Sicherheit, verloren dabei aber auch die Scheu, vor Leuten zu singen.
Schlussendlich landeten wir beide in Chören. Dort gab es dann zusätzlich Stimmschulung und das solistische Singen wurde noch mehr gefördert. Willibald tat sich dabei besonders hervor und so wurde er gefragt, ob er als Kantor fungieren wolle. Später wurde auch Ursula diese Frage gestellt. Seither kommen wir gerne diesen Bitten nach und betrachten es als Ehre, unsere gesanglichen Talente zum Lobpreis Gottes erklingen zu lassen.
Was gibt uns das?
Es ist uns ein Anliegen, sowohl die Sonntagsmessen im Jahreslauf, wie auch den Weihnachts- oder Osterfestkreis schön, feierlich und abwechslungsreich zu gestalten. Wir wollen mit unserem Dienst aber nicht im Rampenlicht stehen, sondern verstehen ihn als Beitrag zu einer würdigen Liturgie. Nicht wir sind wichtig, sondern das, was wir mit allen in der Kirche feiern: Verkündigung und Feste des Glaubens.
Unser Gesang ist ein Teil, ein Beitrag dazu. Außerdem heißt es: „Wer singt, betet doppelt.“ Das ist uns Auftrag und Dank zugleich.
Eine lustige Anekdote:
Einmal passierte es einer Lektorin, dass sie anstatt der vorgesehenen Lesung das Evangelium vortrug. Was tun als Kantorin? Der Antwortpsalm passte ja nicht auf diese Bibelstelle. Auch gab es viele schmunzelnde Gesichter in den Reihen der Gläubigen. Aber die Situation wurde ganz einfach „entschärft“! Das Halleluja, welches in unseren Gottesdienstfeiern meistens nur vor dem Evangelium gesungen wird, wurde danach angestimmt und dem Priester so zu einem leichteren Übergang zur Predigt verholfen.
Anna Kainz, Violinistin
Warum musizierst du in der Kirche?
Ich spiele in der Kirche mit der Geige, weil ich gefragt werde und das Gefühl habe, gebraucht zu werden.
Was gibt dir das?
Es gibt mir VIEL! Ich kann mich mit meinen Fähigkeiten und Talenten einbringen und dienen, und damit auch anderen eine Freude machen. Die Musik ist ein Mittel, durch das ich mich gut ausdrücken kann und vielleicht auch anderen helfen kann, etwas zu erfahren. Das macht mir viel Freude.
Etwas zum Schmunzeln:
Die Vaterunser-Noten habe ich, seit Sr. Maria es einmal von mir gefordert hat, tatsächlich immer in meinem Geigenkoffer dabei...
Ansonsten würde ich sagen: Es gibt zwar Noten, aber das heißt nicht, dass wir auch spielen, was darin steht, oft ist es „so wie es Sr. Maria einfällt“!