Maria Lichtmess in den Pfarrkirchen
Wo Licht ist, fürchten wir uns nicht!
Das Licht brauchen wir zurzeit wohl alle sehr dringend. Für uns Christinnen und Christen ist Jesus das Licht der Welt. Gemäß dem Diözesanmotto zu Weihnachten „Mache dich auf und werde Licht“ möchten wir deshalb das Fest „Darstellung des Herrn“ oder „Mariä Lichtmess“ trotz oder gerade wegen des Corona-Lockdowns bewusst begehen und laden Sie deshalb herzlich ein, am 2. Februar – Mariä Lichtmess – die Kirche zu besuchen, ein Licht zu entzünden, in Stille ein Gebet zu sprechen oder Ihre Anliegen und Sorgen aufzuschreiben, sodass für Sie gebetet wird.
Am Lichtmesstag wird die Osterkerze brennen. Das Evangelium des Tages liegt zum Nachlesen auf und geweihte Lichtmesskerzen sind zum Mitnehmen bereit gestellt.
Mariä Lichtmess – Brauchtum
In vielen Kirchen und Haushalten bleiben bis zu diesem Tag Krippen und Weihnachtsschmuck im Haus. Erst dann werden sie als Abschluss vom Weihnachtsfest wieder sorgfältig fürs nächste Fest verpackt. In der römisch-katholischen Kirche wird an diesem Tag die Weihe der Kerzen, oft verbunden mit Lichterprozessionen gefeiert. Traditionell werden alle Kerzen für den Haushalt gesegnet und sollen so in dunklen Stunden Licht bringen und bei Gewitter beschützen. Diese gesegneten Kerzen sollten vor allem in der dunklen Jahreszeit das Gebetbuch beleuchten, oder als schwarze Wetterkerzen Unwetter abwehren.
Für die Bauern begann die Feldarbeit, die Handwerker arbeiteten nicht mehr bei Kunstlicht, das nach dem Gedenktag an den Erzengel Michel am 29. September eingeschaltet worden war. Anfang Februar wird offensichtlich, dass sich die Länge des lichten Tages deutlich vergrößert. Die folgende Bauernregel geht darauf ein: „Zu Stephanie a Muckngahn, zu Neujahr a Hahnentritt, zu Heilig Drei König a Hirschensprung und zu Maria Lichtmess a ganze Stund.“
Aus dieser Zeit stammen auch viele Bauernregeln wie z.B.:
- „Ist es zu Lichtmess mild und rein wird es ein langer Winter sein.“
- „Wenn’s an Lichtmess stürmt und schneit, ist der Frühling nicht mehr weit, ist es aber klar und hell, kommt der Lenz wohl nicht so schnell.“
- „Der Lichtmess-Sonnenschein, bringt großen Schnee herein.“
- „Lichtmess im Klee, Palmsonntag im Schnee.“
Beginn eines neuen Dienstjahres
Am 2. Februar begann ein neues Jahr für die Knechte und Mägde am Hof des neuen Dienstherrn oder es wurde um ein neues Arbeitsjahr verlängert. Beim Wechsel wurde vom aktuellen Dienstherrn der Lohn und das Dienstbüchlein ausgehändigt. Damals besiegelte ein schlichter Handschlag die Arbeitsverträge welche immer verlangten, ein volles Jahr zusammenzubleiben. Wer gehen wollte, sagte zum Bauern „Machen wir Lichtmess zusammen“. Wenn er dann ein Zeugnis bekam, worauf er aber keinen Anspruch hatte, las er daraus „bis Lichtmess treu gedient“...
Es war also ein Ziehtag für die Beschäftigten und bis zum Antritt bei der neuen Stelle gab es Freizeit oder auch Schlenkerltag genannt. Hier konnten die Leute noch einmal feiern und die Familie besuchen, bis der neue Dienst startete.
Bis 1912 war Mariä Lichtmess auch ein offizieller Feiertag. Es ist eine alte überlieferte Tradition, dass es die ersten Krapfen in der Faschingszeit am 2. Februar, zu Maria Lichtmess gibt. Die Lichtmesskrapfen gelten vielerorts als Glücksbringer, die das Hausdach vor Sturmschäden bewahren sollen.