Mutbrief: Hoffnung
Auftanken
Mutworte aus dem Seelsorgeraum Kaiserwald
Liebe Leserinnen und Leser unseres Briefes!
Täglich werden wir mit negativen Nachrichten konfrontiert. Deshalb möchten wir als Pastoralteam Sie in der kommenden Fastenzeit anhand von Briefen ein Stück begleiten. Es ist uns ein Anliegen, Ihnen mit diesen drei persönlichen Briefen Hoffen-Leben-Lieben Mut zu machen. Vielleicht sind diese Briefe für Sie und Ihre Lieben kleine Lichtblicke in dieser schwierigen Zeit.
Das Pastoralteam
„Und er wurde vor ihnen verwandelt; seine Kleider wurden strahlend weiß, so weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.“ (Mk 9, 2b-3)
Verwandle die negativen Gedanken in positive: „Ich bin es wert“, „Ich werde es schaffen“, „Ich werde Mut schöpfen“. So kannst du wieder Hoffnung in dein Leben bringen. Alles wird gut. Das Licht in unserem Alltag wird wieder anfangen zu strahlen. So zu strahlen, wie die Kleider, die Jesus getragen hat. „So weiß, wie sie auf Erden kein Bleicher machen kann.“
Hoffnung
Vor meinem inneren Auge ist vor ein paar Tagen ein Bild aufgetaucht. Vielleicht können sich noch manche an die Fernsehserie Familie Feuerstein erinnern. Fred Feuerstein, der von seiner Frau ausgesperrt wurde, trommelt unüberhörbar und unablässig gegen die Haustür und schreit laut: „Wilma“!
Hoffnung bedeutet für mich momentan, stellvertretend für Menschen, die jetzt krank sind und kaum Kraft und Hoffnung haben, an Gottes Haustür zu trommeln. Ihn ununterbrochen daran zu erinnern, dass diese Menschen Kraft brauchen und Hoffnung und Zuversicht und Heilung.
Hoffnung heißt für mich, darauf zu vertrauen, dass Gott wie ein liebender Vater reagiert, der dem ständigen Drängen seiner Kinder nachgibt und vieles zum Guten wendet.
Elisabeth Kormann, Religionslehrerin MS Premstätten
„Die Hoffnung stirbt zuletzt.“
Wie oft haben wir dieses Sprichwort in den letzten Tagen und Wochen wohl gehört? Oder vielmehr: Können wir es überhaupt noch hören? Hat sich nicht jede Hoffnung auf ein Ende der Pandemie zerschlagen? Sind hoffende Menschen in diesen herausfordernden Monaten nur unrealistische Träumer?
Ich stehe wirklich mit beiden Beinen auf dieser Erde und bezeichne mich nicht als Träumer. Und doch halte ich die Hoffnung als einen unverzichtbaren Wert in dieser Zeit. Denn als eine der drei göttlichen Tugenden ist die Hoffnung (neben dem Glauben und der Liebe) nicht nur eine Erwartungshaltung auf die anderen bezogen, sondern eine zuversichtliche innerliche Ausrichtung auf die eigene Lebensweise. So versuche ich gerade jetzt besonders achtsam und rücksichtsvoll zu sein, aufmerksam zuzuhören und jede negative Kritik zu vermeiden. Kleine Aufmerksamkeiten und Aufmunterungen können außerdem Wunder bewirken.
Was sind die Quellen meiner Hoffnung? Es sind für mich drei Zusagen Gottes, die mein Denken und Handeln prägen:
- Gott lässt uns nicht allein und sei unsere Lebenssituation noch so bedrohlich.
- ER liebt uns bedingungslos, auch wenn wir noch so viele Fehler haben.
- Gerade, wenn unsere Kräfte zu Ende gehen, schenkt er uns neue Kraft.
Aus dieser göttlichen Liebe zu uns Menschen schöpfe ich Kraft. Sie ist die Nahrung für meinen unerschütterlichen Glauben und lässt mich hoffen, dass auch diese Zeit in den Händen Gottes liegt und ihre Wende zum Guten erfahren wird.
Vikar Gerhard Hatzmann
Redaktion: Anja Asel, Wolfgang Garber, Ines Kvar, Sr. Maria Leopold Mitarbeit: Elisabeth Kormann Text: Gerhard Hatzmann Comic: Ivan Rajic