Mutbrief: Lieben
Auftanken
Mutworte aus dem Seelsorgeraum Kaiserwald
Liebe Leserinnen, liebe Leser!
Sie lesen jetzt gerade unseren dritten und letzten Brief unserer „Mutbriefreihe Auftanken”. Das Thema dieses Briefs lautet: Liebe. Die Liebe beschäftigt den Menschen als Gefühl aber auch als Begriff seit Menschengedenken. Sie kann geheimnisvoll und unergründlich, aber auch klar und deutlich sein. Sie ist zugegebener Maßen das Zentrum von allem was ist. Die Liebe kann auch schmerzen, aber ebenso heilt sie alle Wunden. Sie ist das, was wir zum Leben und Hoffen brauchen. Sie ist der Sinn, warum es sich lohnt jeden Tag aufzustehen.
Wir hoffen, dass wir Ihnen mit unseren Briefen etwas Mut und Zuversicht gegeben haben. Gemeinsam Hoffen, Leben, Lieben.
Das Pastoralteam
„Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, bleibt in Gott und Gott bleibt in ihm.“ (1 Joh 4,16)
Gott – Mensch – Liebe. So ein wunderbares Ineinander. Da gehört alles zusammen. Alles ist miteinander verbunden. Gott, der in mir ist, wird auch dafür sorgen, dass die Liebe, die ich von ihm bekomme, an andere Menschen weiterfließen kann. Er bleibt mit seiner Kraft und Liebe bei mir und in mir und hat die Kraft, Situationen und auch Menschen zu verändern. Ich bin der Mensch, bei dem er anfängt.
Ines Kvar
Noch bist du da
Wirf deine Angst
in die Luft
Bald
ist deine Zeit um
bald
wächst der Himmel
unter dem Gras
fallen deine Träume
ins Nirgends
Noch
duftet die Nelke
singt die Drossel
noch darfst du lieben
Worte verschenken
noch bist du da
Sei was du bist
Gib was du hast
Rose Ausländer
Lieben ist Leben
Wir stießen in der letzten Zeit oft an unsere Grenzen. Wir fühlten uns niedergeschlagen, enttäuscht und ohne Hoffnung. Zugeben: es fällt nicht leicht, einen Liebesplan noch zu sehen, wenn vieles sich momentan „lebendig tot“ anfühlt!
Und das war schon immer so: der Liebesweg, der einmal in das bleibende Leben hineinführt, erweist sich oft als ein Kreuzweg. Nichts kann uns von der Liebe Gottes trennen, auch wenn noch vieles da ist, was dem entgegensteht. Die Verheißung, dass am Ende nicht das Kreuz und der Tod, sondern die Liebe und das Leben siegen, schenkt uns derjenige, der überall mitgeht und die Nacht der Entscheidung bereits durchgemacht hat: unser gekreuzigter und auferstandener Gott!
Was wir in der Karwoche feiern ist die Mitte unseres Glaubens. Es will uns neu in Gott verankern: in seinem Zugehen auf uns Menschen bekommen wir ein glaubwürdiges und authentisches Zeugnis für die Hingabe und die Liebe! Manches wird danebengehen, uns werden noch Schläge treffen. Aber nicht nur die Passionserzählung, sondern auch die Auferstehung zum Leben dürfen wir Schritt für Schritt mitgestalten. Gott will uns neu mit Sehnsucht und Mut beschenken, er hilft uns, wieder aufzustehen zu neuem Leben. Auch die dunkelste Nacht ist durchwirkt von dem Faden der Liebe: sie macht nicht tot, sondern lebendig! Jesus trägt sie und öffnet so eine Perspektive auf Ostern: Gott bleibt der Liebhaber des Lebens, für immer. Christus ist auferstanden!
Claudiu Budãu
„Bedaure nicht die Toten. Bedaure die Lebenden, und besonders all diejenigen, die ohne Liebe leben“ (A. Dumbledore)
Redaktion: Anja Asel, Wolfgang Garber, Ines Kvar, Sr. Maria Leopold Mitarbeit: Elisabeth Kormann Text: Claudiu Budãu