Hilfe für Erdbebengebiet Sisak
Etwa 10 Monate später besuchten der Motor der Hilfsaktion, Herr Gerhard Huber, Frau Barbara Jaznikar und Herr Franz Holler die Stadt Sisak. Wir wurden von einer Kontaktperson aus Zagreb begleitet. Der Verantwortliche der Feuerwehr in Sisak, Herr Golub, führte uns unter anderem zu einem Standort mit sieben Containern vom Hilfsprojekt Kaiserwald. Zwei Container waren noch immer als Wohnraum in sorgsamer Verwendung. Die Bewohner zeigten sich gesprächig und überaus dankbar für die zwischenzeitliche Bleibe.
Da die Container und die Hilfsgüter aus dem Seelsorgeraum Kaiserwald den ein Geschenk sind, wurde bereits von den lokalen Behörden für die Verwendung an einem anderen Standort als Ersatz für zurückzugebende Container geplant.
Beeindruckend fanden wir ein richtiges Containerdorf für die Erdbebenopfer, das von einer anderen Organisation bereitgestellt wurde. Darin waren viele Spezialcontainer zusammengefügt und als Wohnkomplex oder Speisesaal, für den Sanitärbedarf oder als Waschsalon in Verwendung. Dort waren die oben angeführten Waschmaschinen installiert.
Das Rüsthaus von Sisak wurde durch das Erdbeben schwer beschädigt. Nur die Garagen dürfen verwendet werden. Der andere Teil des Gebäudes mit den Mannschaftsräumen und der Leitstelle musste evakuiert und in einer Containergruppe eingerichtet werden.
Erschüttert wurden wir vom Zustand der Kathedrale von Sisak. Diese wurde sowie viele Kirchen der Diözese schwer in Mitleidenschaft gezogen. Das Deckengewölbe musste gesichert und danach abgenommen werden. Der Turm war so schwer beschädigt, dass er abgetragen werden musste. Die Schrift auf einer zur Seite gestellten Glocke zeigte, dass sie im Jahre 1921 von Ernest Szabo in Graz gegossen wurde. Allerdings wird die erforderliche Totalsanierung genutzt, um Ausgrabungen vorzunehmen. Dabei wurde unter der Kathedrale auch eine gut erhaltene Römerstraße gefunden.
Wir konnten viele sanierte Häuser und Dächer bemerken. Aber in der Region sind die Erdbebenschäden nach wie vor erkennbar. Nichtsdestotrotz treten Erdbeben immer wieder auf und veranlassen die Menschen die Gebäude zu verlassen. Nach Prüfung auf Schäden wird der Alltag fortgesetzt.
Gerhard Huber und Franz Holler